Tiere und Hunde sind eine wundervolle Chance wieder mehr zu unserer wahren Natur zurück zu finden, wenn wir die Chance auch nutzen. Die Menschheit driftet immer weiter weg von ihrer wahren Natur - Macht, Kontrolle, und Angst dominieren die heutige Gesellschaft. Immer höher, immer weiter, immer schneller. Wir definieren uns über Leistung, müssen uns beweisen, haben innerlich eine tiefe Angst zu versagen oder nicht geliebt zu werden. Schon in unserer frühen Kindheit werden wir darauf konditioniert wie wir zu sein haben, damit wir geliebt und akzeptiert werden, was wir zu tun und was wir zu lassen haben, was sich gehört und was nicht, was richtig ist und was falsch. Wir passen uns an im Streben nach Anerkennung, übergehen uns oft selbst und wissen oftmals gar nicht mehr was wir überhaupt tun, warum wir es tun und wer wir wirklich sind.
Viele Menschen sind und werden sich ihrer Muster und Glaubens-konstrukten immer mehr bewusst, arbeiten daran aus ihren konditionierten Verhaltensweisen und Schutzstrategien auszusteigen und zu heilen. Unsere Hunde jedoch, werden meist aussen vor gelassen. Sie werden selbst verständlicherweise weiterhin konditioniert, kontrolliert, dominiert oder anderwärtig manipuliert. Es verlang ein weiterer Bewusstseinsschritt um zu erkennen, dass wir zwar unser wahres Wesen erkennen möchten, aber jenes unserer Hunden gleichzeitig bedenkenlos verbiegen.
Hunde natürlich zu führen, heisst in erster Linie ihr Wesen vollkommen anzunehmen. Ihr Verhalten als ihr Ausdruck wahrzunehmen und die Motivation dahinter zu verstehen und entsprechend darauf einzugehen. Es heisst nicht, ein Verhalten weghaben oder wegmachen zu wollen und durch Training und Konditionierung ihr Verhalten so zu formen wie es uns dienlich ist, damit es uns nicht mehr triggert, damit wir die Kontrolle und die Macht darüber haben oder in der Gesellschaft Anerkennung finden. Denn all das basiert auf Angst und geht weit darüber hinaus dem Hund und dem Umfeld Sicherheit zu bieten. Es ist ein Weglaufen von uns selbst. Doch eigentlich, wollen wir ja bei uns ankommen.
Einem Hund Hörzeichen beizubringen, ihn gefügig zu machen oder das Verhalten durch gezielte Liebeszuwendung und/oder - Entzug zu manipulieren ist eine Einwegkommunikation. Es ist kein Dialog, kein Austausch, kein Kontakt, keine Verbundenheit. Um letzteres leben zu können, bedarf es bei sich selbst hinzuschauen, sich seiner selbst bewusst zu werden, sich selbst führen zu lernen und aus sich heraus zu handeln - bei sich zu bleiben anstelle das Gegenüber verändern zu wollen. Das ist die Kunst der natürlichen Führung und eines souveränen Führers, wessen sich der Hund auf natürliche Weise anschliessen kann.
Mehr darüber in meiner Gruppe: ZENdog Leadership
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