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Hunde Impfen - so viel wie nötig, so wenig wie möglich!

Aktualisiert: 24. Juli 2021


Nicht ohne Nebenwirkungen

Impfungen sind nicht ohne Nebenwirkungen. Je nach Tier können diese mehr oder weniger gravierend sein. Reaktionen wie Müdigkeit, Durchfall und Erbrechen können kurz nach der Impfung auftreten, aber auch schwerwiegendere Reaktionen wie Autoimmunerkrankungen oder Allergien und Unverträglichkeiten, können auf Impfungen zurückzuführen sein. Das Risiko einer Impfreaktion soll übrigens mit jeder hinzukommender Impfung um ca.

25% steigen.


Grundimmunisierung bei Welpen

Welpen bekommen Antikörper von der Mutter über die Kolostralmilch - dies jedoch nur in den ersten Tagen nach ihrer Geburt. Die maternalen Antikörper bauen sich anschliessend langsam ab, während das Immunsystem des Welpen sich soweit entwickelt um selber Antikörper zu bilden. Solange der Welpe noch maternale Antikörper hat, ist eine Impfung nicht wirksam, da die maternalen Antikörper die Impfantigene neutralisieren. Es gibt nun bei jedem Welpen eine kurze Zeit, während der die maternalen Antikörper keinen Schutz mehr bieten, jedoch noch genug hoch sind um eine Immunisierung durch eine Impfung zu verhindern.


Da i.d.R. keine Messung der maternalen Antikörper bei Welpen gemacht wird, weiss man nicht wann der optimale Zeitpunkt für die Impfung ist. Deshalb empfiehlt die Schweizerische Vereinigung für Kleintiermedizin (SVK) ab der 8. Woche bis zur 16. Woche alle 4 Wochen zu impfen. Das heisst, dreimal impfen und dann nochmal nach einen Jahr. Doch ist dies wirklich nötig?


Es ist ein Irrtum, dass es eine mehrmalige Impfung braucht, um einen Immunschutz aufzubauen. Würde man dann impfen, wenn die maternalen Antikörper nicht mehr ausreichen vorhanden sind um die Impferreger zu vernichten, würde eine einzige Impfung reichen um beim Welpen einen Schutz über mehrere Jahre wenn nicht sogar (zumindest Staupe, Hepatitis, Parvovirus) für immer zu erreichen. Bei den meisten Welpen stellt sich einen Impferfolg ohnehin erst in der 12. Woche ein. Ausserdem ist es durchaus möglich, den maternalen Antikörpertiter der Welpen zu messen. Dafür wird von einem stellvertretenden Welpen Blut ins Labor gesendet, und anhand des vorhandenen Titers wird ausgerechnet, wann die Impfung stattfinden soll.


Was wie oft impfen?

Nach der Grundimmunisierung der Welpen inkl. Wiederholung nach einem Jahr, empfiehlt die SVK die Core-Impfungen (Staupe, Hepatitis, Parvovirus) alle drei Jahre zu wiederholen. Die Tollwutimpfung ist ebenfalls drei Jahre "gültig" ist aber unnötig, wenn man die Schweiz nicht verlässt. Die Impfungen gegen Leptospirose und das Parainfulenzavirus werden sogar jährlich empfohlen, wobei diese nicht zu den Core Komponenten gehören.

Diverse Veterinärmediziner und Wissenschaftler zitieren jedoch, dass die Immunität gegen Viren über Jahre hält oder gar das ganze Tierleben lang (zu den Links). Geht man weder an Ausstellungen, ins Ausland, oder gibt sein Tier in eine Pension, könnte man sich überlegen ob eine Grundimmunisierung mit den Core-Impfungen ausreicht.


Jeder Tierbesitzer muss aber selber wissen ob und wie oft er sein Tier impfen lassen möchte. Dabei sollten die Situation individuell Beurteilt werden. Als Regel gilt: So oft wie nötig, aber so wenig wie möglich!



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